OENIPONTANAS BURGENCHRONIK 2

Text: Rt. Reim der Lyrische, Zeichnungen: Rt. Cellino da Vinsl-i

 

Mit dem Ritterschlag des Junkers Fritz zum Rt Dynamit von der Pertisau war dem Reych ein neuer Stern geboren worden, der sich als Junkermeister und Schatzmeister große Verdienste erwarb und in der Jahrung a.U.33/34 (profan 1892/93) Erboberschlaraffe wurde.
Unter Rt Dynamit übersiedelte das Reych in seine nächste Burg, jene des Rt Hax der Capitälerne, die „Haxburg“. Es war dies das in der Erlerstraße gelegene „Stadt München“-Hotel, in dem man bis a.U.54 (1913) verblieb.

Hotel Stadt Muenchen

Die “Haxburg”, das frühere Hotel Stadt München in der Erlerstraße das auch ein komfortables Kaffeehaus führte, heißt nunmehr “Hotel Delevo”.

Cafe Stadt Muenchen

Der Standort Erlerstraße ist heute unser Bankenzentrum und erinnert an den verdienstvollen Magistratsrat Georg Erler.

Herrlichkeit Rt Dynamit gab der nächsten Burg seinen Namen („Dynamitburg“). Es war dies im Hotel Kreid in der Meinhardstraße, wo man in der Folge bis a.U. 70 (1929) im tiefen Keller des Gebäudes (siehe die Zeichnung unseres Rt Cellino) wie die Maulwürfe sippte.

Kreid Schnitt
Hochhaus

Nächstes Quartier war das „Hochhaus“ in der Salurnerstraße, das Innsbrucks erstes Gebäude mit 9 Stockwerken war. Im 6. Stock des “Hochhauses“ wurde bis a.U. 77/78 (profan 1936/1937) gesippt.
Dieses Uhunest erhielt den Namen Burg Hatschenstein, benannt nach dem kurz vorher gen Ahall gerittenen Ritter gleichen Namens.

In den Folgejahren ab a.U. 78/79 (profan 1937/1938) bis a.U. 89/90 (profan 1948/1949) fehlt in der Stammrolle das Reych Oenipontana. Es war die „uhufinstre Zeit“ des zweiten Weltenbrandes. Aus Erzählungen von Sassen (Rt Chemistokles) lässt sich aber entnehmen, dass auch in dieser Zeit gesippt wurde, wobei als Burg die „Ottoburg“ erwähnt wird.

Ottoburg
Goldene Krone

Erst a.U. 90/91 (profan 1949/1950) dokumentiert die wieder das Reych Stammrolle Oenipontana mit Sitz im GH Krone (gegenüber der Triumphpforte gelegen).A.U. 95/96 (profan 1954/1955), übersiedelte das Reych in den GH Weißes Kreuz.

Weisses Kreuz

Das Gasthaus Krone liegt in der nach der berühmten österreichischen „Kaiserin“ benannten Maria-Theresienstraße. Römisch-deutscher Kaiser war aber tatsächlich ihr Gatte Franz I. Stephan, während Maria Theresia nur regierende Erzherzogin von Österreich und Königin von Ungarn und Böhmen war.

Triumphpforte

An sie erinnert in Innsbruck vor allem die anlässlich der Hochzeit ihres Sohnes Leopold mit der spanischen Prinzessin Maria Ludovica errichtete Triumphpforte.

Das Weiße Kreuz war in der (nach dem Tiroler Landesfürsten Herzog Friedrich IV, „mit der leeren Tasche“ benannten) Herzog-Friedrich-Straße.

Dieser Landesfürst verwaltete ab 1402 Tirol und stand in heftiger Konkurrenz zu Sigismund von Luxemburg, ein Streit, der beim Konzil von Konstanz (bei dem Friedrich, um das päpstliche Schisma zu beenden, den Gegenpapst Johannes XXIII, gegen den Konkurrenzkandidaten von Sigismund unterstützte) eskalierte und zur Gefangenschaft von Friedrich führte. Die Flucht gelang diesem nur in ärmlicher Verkleidung, was ihm den Spottnamen „Friedl mit der leeren Tasche“ eintrug.

Schon a.U. 98/99 (profan 1957/1958) folgte als nächstes Domizil wiederum das Hotel Kreid in der Meinhardstraße, der „Dynamitburg“ für weitere 13 Jahre.
A.U.111/112 (profan 1970/1971) scheint in den Annalen als weiteres Uhunest die „Rosenburg“ (GH Rosengarten) in der Claudiastraße auf.Dort wurde bis a.U.121 in einem 24 m langen Speisesaal gesippt.

Rosengarten
Rosengarten Zeichnung

Die Claudiastraße erinnert an die Erzherzogin von Österreich und Tiroler Landesfürstin Claudia von Medici. In Florenz geboren, heiratete sie zunächst den zukünftigen Herzog von Urbino, der schon bald verstarb und danach Erzherzog Leolpold V, Bruder Kaiser Ferdinand II. Nach dessen Tod übernahm sie schließlich mit einem Ratskollegium (mit Kanzler Wilhelm Bienner) die Regierungsgeschäfte von Tirol und Vorderösterreich.

Ein halbe Jahrung (a.U.121–1980) lang folgte daraufhin als „Notburg“ der GH „Templ“, wo im unmittelbaren Kontakt mit dem Gastbetrieb gesippt werden musste, ein unhaltbarer Zustand !

GH Templ
Buechsenhausen

Kurz darauf gelang die Übersiedlung nach Schloss Büchsenhausen.

Von a.U. 122 – 141 (profan 1981-2000) wählte Oenipontana die „Veste zue Büchsenhausen“ in Hötting zu ihrem Uhu-Nest.
Diese Burg aus der jüngeren Geschichte Oenipontanas hat in ihrem fast 20-jährigen Sippungsgeschehen manch „des Merkens-Würdiges“ erlebt, worüber viele Anekdoten über heitere Begebenheiten und blutige Fehden erzählen.

Die Veste zue Büchsenhausen steht aber auch auf einem besonders geschichtsträchtigen Boden, zu dem auch noch einiges zu erzählen ist:

Hier wurden ehemals die mächtigen Kanonen gegossen, welche die Festung Kufstein bezwangen. Daher auch der Name. Bekannt ist vor allem der Besitzer Wilhelm Bienner der „Kanzler von Tirol“ der den Beratern der Landesfürstin Claudia Medici verhasst war. Solange die Fürstin lebte war der Kanzler sicher, aber nach deren Tod (1648) überantworteten die Feinde des Bieners durch Verleumdung den aufrechten Kanzler dem Henker, der ihn auf der Festung Rattenberg enthauptete. Das Richtschwert hängt noch heute in Büchsenhausen.

Buechsenhausen Strasse
Buechsenhausen Eingang

Danach war Büchsenhausen im Besitz der Ritter von Lama. Die „de Lama“ zeichneten sich vor allem durch besonders wirtschaftliche Tüchtigkeit und patriotische Gesinnung aus. Beim „Boarischen Rummel“ rückte Michael de Lama mit dem Innsbrucker Schützenkorps aus und verteidigte erfolgreich mit leichten Geschützen Büchsenhausen. Nach dem Aussterben der „de Lama“ übernahm ein Gastwirt und Schriftsteller (Johann Nepomuk Mahl-Schedl) Büchsenhausen. Der neue Schlossherr ging als erstes daran, das barocke Büchsenhausen neugotisch umzubauen und einen damals noch neuen Trank, den man Caffé nannte, in einem Ausschank anzubieten. Er errichtete sogar unter großen Kosten ein Schwimmbad, die erste Badeanstalt in Tirol.

In Schloss Büchsenhausen war Oenipontana zur Miete, wie üblich Index gebunden und das bedeutete die Zahlungen stiegen ständig. Letztendlich waren die Ausgaben bald größer als die Einnahmen. Selbst der Erlös von Atzung und Labung wurde benötigt, um alle Ausgaben zu berappen und so war Selbstversorgung angesagt und das Reych hatte in den letzten Jahren dort auch keine Stixin mehr.
Zu dieser Zeit war Rt Dentofex Schatzmeister. Er schilderte die finanzielle Situation des Reyches Rt Procenturio, der eine Projektfirma leitete und die Möglichkeit eröffnete, bei einem Projekt eine Schlaraffenburg einzuplanen.
Die Überlegung von Rt Dentofex war, die Rückzahlung eines dafür notwendigen langfristigen Kredites wäre kostengünstiger als die Miete für die Burg in Büchsenhausen. Tatsächlich waren Rückzahlungen und Zinsen um ein Viertel geringer. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass Oenipontana, damals mit Rt Opal als Vereinsobmann und Oberschlaraffen, einen Bankfachmann als Sassen in ihren Reihen hatte, mit dem die Bedenken einiger Sassen ausgeräumt werden konnten.

So kam es ab a.U. 140/141 (profan 2000/2001) zu unserer „Artusburg“:

Oenipontana konnte in der Jahrung a.U. 140/141 mit Hilfe unseres Rt Procenturio der Bau-Knecht endlich eine Burg im Eigentum erwerben. Dies sowohl mit Eigenmitteln, Burgspenden befreundeter Reyche und Recken, nicht zuletzt aber auch durch tatkräftige Mitarbeit der eigenen Sassen.

Einige Freunde machten sich um unsere Burg besonders verdient. Namentlich erwähnt sei in diesem Zusammenhang ER Pedalo dhR Porta Tiroliae, der die malerische Ausgestaltung der Burg vornahm und mit Hilfe seiner Burgfrau auch unser Wahrzeichen, die Schindeln unseres Goldenen Dachls schnitzte und sie mit Blattgold belegte, um der Burg noch zusätzlich einen neuen Glanz zu geben, weiters Rt Dotz-ent, dem wir unsere wunderschönen Glasfenster (ein Werk der Glasfachschule Kramsach) zur Burgschenke verdanken. Den Stammbaum spendete das hohe Reych Wilhaim.

Artus
Goldenes Dachl

Beim Ausbau der Burg wurde viel von uns selbst gemacht, z.B. das Podest des Thrones errichteten Rt Dentofex und Rt Palisander zusammen, den Teppich legte Rt Mobilius. Der Thron, der von Rt Palisander schon in Büchsenhausen gebaut worden war, konnte mit einigen Änderungen wieder verwendet werden. Die Idee, ihn als goldenes Dachl zu gestalten, kam von Rt Palisander. Von Rt Dentofex wurde er dann weiter ausgestaltet mit Reliefs von Kaiser Maximilian und Moriskentänzern sowie seitlich extra angefertigten Wappen. Die Malereien zwischen den Säulen und auch das erste Dach stammten von Rt Pemsl.

In der Vorburgwand wurden Danksteine für die vielen Spender einer Bausteinaktion angebracht, nicht aber die eigenen Sassen genannt, die auch zum Burgbau beigetragen hatten. So ließ Rt Brokatl die Burgpforte anfertigen, Rt Mobilius die Garderobe bauen und das Burgverlies errichtete Rt Harmlos. Die Wasserinstallationen nahm Rt Ali Khan, damals noch Prüfling, vor.

Die Spenden, welcher Art auch immer, halfen, den vorgesehenen Mammon für den Ausbau zu sparen und damit unsere Kreditlast zu verkleinern. Obwohl wir nur um die 30 Sassen waren, schafften wir es eine eigene Burg zu errichten und den Mitgliedsbeitrag trotzdem über 25 Jahre nicht zu erhöhen.

So entstand unsere Artusburg, der ganze Stolz Oenipontanas, in der Höttinger Au und ist, seitdem unser schlaraffisches zu Hause. Stolz sind Oenipontanas Sassen auch auf die gediegene Ausstattung ihrer Burg, berühmt aber auch wegen der weithin bekannt guten Küche unserer Styxinnen Anita und Astrid (Burgfrau und Burgmaid unseres Rt Arbeo). Die Küchenausstattung und elektrischen Installationen verdanken wir unserem Oberschlaraffen Rt Arbeo.

 

Mit Stolz und zu Recht heißen wir Oenipontaner daher unsere Gäste in „unserer“ Artusburg willkommen !

Der Namensgeber unserer Burg, König Artus, ist auch eng verbunden mit unserem Ehrenschlaraffen „Weiskunig“, Kaiser Maximilian I. Der „letzte Ritter“ wie er genannt wird, wollte nicht nur Kaiser des Hl. Römischen Reiches Deutscher Nation sein, sondern versuchte seinen Stammbaum bis zum Sagen-König zurückführen. Zur Untermauerung seines Anspruches, der mächtigste und vornehmste Monarch der Christenheit zu sein, beschäftigte er die besten Künstler und Humanisten der deutschen Frührenaissance.
So führt denn auch über unseren ES Weiskunig (Maximilian I.) unser Weg zurück zu König Artus, der das Kenotaph (leere Grabmal) Maximilians in der Hofkirche („Schwarzmanderkirche“) zu Innsbruck bewacht und auch Namensgeber unserer Burg ist. Eine Abbildung von König Artus (in Form des „eisernen Artus“) wurde lange Zeit als wichtigster „Ahne“ Oenipontanas zur Erinnerung einreitenden Recken überreicht.
Erst in der Winterung 160/161 wurde er durch einen neuen Oenipontana-Ahnen, das goldene Dachl ersetzt, König Artus ziert aber nach wie vor unseren Willekum-Ahnen.

So haben wir Oenipontaner in unserer Artusburg im Stadtteil Kranebitten unser endgültiges UHU-Nest gefunden, das unser ganzer Stolz ist und auch die Bewunderung unserer Freunde genießt.